Die digitale Transformation macht auch vor der politischen Mitbestimmung nicht halt. Immer mehr Städte in der Deutschschweiz nutzen digitale Partizipationsplattformen, um ihre Bevölkerung in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Doch wie weit ist diese Entwicklung tatsächlich fortgeschritten? Eine neue Studie der Konova AG liefert erstmals belastbare Zahlen.
Über die Studie
Für die Erhebung wurden alle politischen Gemeinden der Deutschschweiz mit mehr als 10'000 Einwohner:innen berücksichtigt – insgesamt 126 Städte. Im Fokus standen die Fragen:
- Welche Städte betreiben bereits eine digitale Partizipationsplattform?
- Welche Systeme werden eingesetzt?
- Wie hat sich die Nutzung über die letzten Jahre entwickelt?
- Gibt es kantonale Unterschiede?
Zentrale Ergebnisse im Überblick
Knapp die Hälfte der Städte setzt bereits auf digitale Partizipation
59 der 126 untersuchten Städte (47 %) verfügen über eine digitale Partizipationsplattform. Das zeigt: Digitale Beteiligung ist kein Nischenthema mehr, sondern etabliert sich zunehmend als fester Bestandteil kommunaler Entscheidungsprozesse.

Grosse Unterschiede zwischen den Kantonen
Während in Kantonen wie Basel-Stadt, Graubünden oder Appenzell Ausserrhoden 100 % der Städte eine Plattform nutzen, zeigen sich andere deutlich zurückhaltender. In Schwyz, Uri, Glarus, dem deutschsprachigen Wallis und Fribourg kommt bislang keine Plattform zum Einsatz.

Dynamisches Wachstum seit 2019
Die Verbreitung digitaler Beteiligungslösungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. 2019 waren erst zwei Städte digital partizipativ unterwegs – Mitte 2025 sind es bereits 59. Bemerkenswert: Keine der erfassten Städte hat eine einmal eingeführte Plattform wieder abgeschafft.

E-Mitwirkung ist die führende Plattform
85 % der Städte, die eine Plattform einsetzen, nutzen die Lösung «E-Mitwirkung» der Konova AG, welche sich sowohl für formelle als auch informelle Beteiligungsprozesse eignet. Andere Tools wie Decidim, Zebralog oder Eigenentwicklungen spielen derzeit eine untergeordnete Rolle.

Die Zahlen zeigen: E-Partizipation ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine nachhaltige Entwicklung in Richtung moderner Demokratie. Städte, die heute auf digitale Mitwirkung setzen, gestalten die politische Kultur von morgen aktiv mit.
„Mitautor der Studie

Fazit: Viel Bewegung, aber auch Luft nach oben
Die Studie zeigt deutlich: Digitale Partizipation ist in der Deutschschweiz auf dem Vormarsch – jedoch mit grossen regionalen Unterschieden. Während einige Kantone eine Vorreiterrolle einnehmen, gibt es in anderen noch Potenzial für Aufholarbeit.
Für Verwaltungen und politische Entscheidungsträger:innen bietet die Studie eine wertvolle Orientierung: Sie zeigt nicht nur, wo die digitale Partizipation heute steht, sondern auch, wohin sie sich entwickelt.

Ergebnisbericht zur Studie «Verbreitung von Partizipationsplattformen in Deutschschweizer Städten» (2025)
Die aktuelle Studie der Konova AG liefert erstmals eine umfassende Übersicht zur Verbreitung digitaler Partizipationsplattformen in Städten der Deutschschweiz. Sie zeigt kantonale Unterschiede auf, identifiziert zentrale Trends und gibt Aufschluss über die am häufigsten eingesetzten Lösungen.
Alternativ können Sie diese auch direkt hier herunterladen.