Ein Pier, eine SBB-Haltestelle oder ein Hotel am See? Goldacher reden via E-Mitwirkung bei der Raumplanung mit.

Goldach überarbeitet seine Ortsplanung und will vom Volk wissen, wie es tickt. Für den einfachen Einbezug der Bevölkerung und den Dialog setzt die Gemeinde auf die E-Mitwirkung. Das innovative Projekt wird von E-Government Schweiz als Leuchtturmprojekt für E-Partizipation gefördert. Im Zeitungsartikel des Tagblatts erfahren Sie, weshalb die Lösung auf die innovative Lösung setzt.

Die Gemeinde Goldach will ihren Bezug zum See stärken. Denn dieser ist Teil der Goldacher Identität, heisst es in der Broschüre zur Ortsplanung. Mit dem Ausbau der Nord-Süd-Achse soll der Dorfkern besser mit dem See verbunden werden. Gleichzeitig soll das Seeufer attraktiv gestaltet werden. Wie genau, das beschreibt der Gemeinderat in verschiedenen möglichen Varianten zur geplanten Revision der Ortsplanung.

Der See ist dabei nur einer der Schwerpunkte, die der Rat bei der neuen Ortsplanung setzt. Sie befindet sich aktuell zur Vorprüfung beim Kanton und zur Vernehmlassung bei der Bevölkerung. Die Gemeinde hat dazu umfassendes Informationsmaterial zusammengestellt und an alle Haushalte geschickt sowie auf der Website www.ortsplanung-goldach.ch aufbereitet. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich zu den verschiedenen Ideen und Projekte äussern – am liebsten online. Den physischen oder digitalen Fragebogen, können sie bis am 31. Mai ausfüllen.

Über die Online-Plattform ortsplanung-goldach.ch kann sich die Bevölkerung jederzeit informieren und direkt digital mitwirken.

Krise treibt Digitalisierung voran

«Die Ortsplanung ist eine komplexe Angelegenheit», sagt Goldachs Gemeindepräsident Dominik Gemperli. Dafür eigne sich dieses Instrument der Onlinebefragung gut.

Es ist ein neuer Weg, den wir beschreiten, um eine Mitwirkungsmöglichkeit für die Bevölkerung zu bieten.

Dominik Gemperli
Gemeindepräsident von Goldach
Dominik Gemperli

Die Befragung ist ein E-Government-Pilotprojekt. Das Ziel sei nicht nur, dass sich die Bürger einbringen, sondern auch, ihnen eine eher trockene Materie näher zu bringen und ihr Interesse dafür zu wecken.

So können die Goldacherinnen und Goldacher dem Gemeinderat detaillierte Rückmeldungen geben. Aus den Antworten auf den Fragenkatalog sowie Wünschen und Anregungen, will der Rat Tendenzen erkennen und in die Planung soweit möglich aufnehmen. Alle, die digital mitgemacht haben, erhalten eine Antwort.

Gerade in Zeiten von Corona gewinnen Instrumente zur elektronischen Beteiligung an Bedeutung.

Dominik Gemperli
Gemeindepräsident von Goldach
Dominik Gemperli

Dies sei auch in anderen Bereichen interessant, beispielsweise bei der elektronischen Unterschriftensammlung für Initiativen. In Goldach sei man zwar eher durch Zufall auf dieses Tool gestossen. «Wir sind bereits jetzt erfreut über die Anzahl der Rückmeldungen», sagt er. Auch die Infobroschüre sei bisher besonders gut angekommen.

Förderung von E-Government Schweiz

Für die digitale Befragung zur Ortsplanung erhält die Gemeinde Goldach 29'000 Franken von E-Government Schweiz. Dabei handelt es sich um eine Organisation von Bund, Kantonen und Gemeinden, welche die Ausbreitung elektronischer Behördenleistungen vorantreibt. Seit über zehn Jahren arbeiten Bund, Kantone und Gemeinden an der Digitalisierung von Behördendiensten. Mit dem Betrag ist laut Gemeindepräsident Gemperli ein Grossteil der Kosten für die Vernehmlassung gedeckt. Goldach war bereits beim E-Voting Teil eines Pilotprojekts.

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Das Projekt «Ortsplanung Goldach» ist ein Gemeinschaftsprojekt, welches in enger Zusammenarbeit mit den qualifizierten Fachpartnern ERR Raumplaner AG und Die Botschafter entstanden ist. Das Projekt steht exemplarisch für die vernetzte Lösungskompetenz, welche das Ökosystem der E-Mitwirkung ihren Kunden bietet.

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