Die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) ist verantwortlich für die Erarbeitung der schweizweit verbindlichen Brandschutzvorschriften. Für die Revision 2026 setzt die VKF auf die E-Mitwirkungsplattform – und führte damit mehrstufige und komplexe Konsultationen durchgängig digital durch.
Im folgenden Interview erläutert Michael Binz, Geschäftsbereichsleiter Brandschutz bei der VKF, warum die breite Konsultation zentral ist, welche Schwierigkeiten es früher gab und welche Vorteile die digitale Lösung heute bringt.
Die VKF erarbeitet aktuell die Brandschutzvorschriften 2026. Welche Anspruchsgruppen werden dabei einbezogen und warum ist das wichtig?
Die schweizerischen Brandschutzvorschriften liegen hierarchisch unter dem Bundesrecht und über dem kantonalen Recht. Sie sind suprakantonales Recht und in allen Kantonen verbindlich anzuwenden. Entsprechend ist es zentral, dass die Akzeptanz möglichst hoch ist. Deshalb beziehen wir alle Stakeholder ein – insbesondere die Bauwirtschaft, die Planerschaft, die Brandschutzbehörden sowie die Bauherr- und Betreiberschaft.
Wie wurde die Konsultation in der Vergangenheit durchgeführt und wo lagen die Schwierigkeiten?
Bei der letzten Revision vor rund zehn Jahren wurde die Vernehmlassung mit Word-Formularen durchgeführt. Die grösste Schwierigkeit war, die verschiedenen Eingaben in ein Dokument zu übertragen und die Anschrift der Textstellen zu vereinheitlichen. Erst dann konnten die Anträge sinnvoll sortiert werden. Auch die Zuweisung zur Bearbeitung an verschiedene Personen war aufwendig – wenn auch durch die Möglichkeit zur gleichzeitigen Dateibearbeitung etwas entschärft.
Aus welchen Gründen hat sich die VKF für E-Mitwirkung entschieden?
Wir suchten nach einem Tool für die Durchführung von Vernehmlassungen. Ein Mitglied des Steuerungsausschusses empfahl E-Mitwirkung. Die an einer Präsentation gezeigten Funktionen haben uns überzeugt.
Die Vorteile gegenüber einer Vernehmlassung mit einzelnen Formularen sind frappant. Wir empfehlen das Tool allen Organisationen, die eine Vernehmlassung mit einer grossen Anzahl von Rückmeldungen durchführen.
„Geschäftsbereichsleiter Brandschutz bei der VKF

Welche Vorteile sehen Sie aus Sicht der Teilnehmenden?
Die Teilnehmenden erhalten alle Informationen und Eingabemöglichkeiten gebündelt auf einer Plattform. Sie werden bei der Eingabe geführt und können ihre Anträge direkt im Dokument oder im Formularmodus erfassen. Zudem können sie weitere Personen zur Stellungnahme einladen und die Rückmeldungen konsolidieren.
Welche Vorteile entstehen für die Auswertung?
Fehlerquellen bei der Übertragung von Eingaben aus verschiedenen Dokumenten entfallen. Die Zuweisung zur Bearbeitung kann direkt im Tool erfolgen, und Anmerkungen zu Eingaben sind nachvollziehbar erfasst. Dank verschiedener Filterfunktionen wird die Bearbeitung für alle Beteiligten erheblich erleichtert.
Wie einfach war der Start mit E-Mitwirkung?
Sehr einfach. Nach einer ersten Einführung konnten wir bereits Vorvernehmlassungen ohne weitere Unterstützung durchführen. Die laufenden Weiterentwicklungen haben die Benutzung zusätzlich vereinfacht. Das Tool hält, was es verspricht.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit der Konova AG?
Sehr angenehm. Das Team reagiert schnell auf unsere Anliegen und löst diese, wenn möglich, umgehend.
Können Sie die digitale Mitwirkung anderen Verbänden empfehlen? In welchen Bereichen besonders?
Die Vorteile gegenüber einer Vernehmlassung mit einzelnen Formularen sind frappant. Wir empfehlen das Tool allen Organisationen, die eine Vernehmlassung mit einer grossen Anzahl von Rückmeldungen durchführen.
Vielen Dank für Ihre Einblicke.