Im Rahmen der Ortsplanungsrevision beschäftigte sich die St.Galler Gemeinde Benken mit der zukünftigen und nachhaltigen Entwicklung des Dorfes mit rund 3'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Während einem Monat konnten Bürgerinnen und Bürger aus Benken über die digitale Mitwirkungsplattform «E-Mitwirkung» Rückmeldungen zum Vorhaben einreichen. Das Interesse war gross. Wir zeigen Ihnen fünf Aspekte, welche die Mitwirkung in Benken zu einem Erfolg machten.

Früher Einbezug der Bevölkerung

Die Bevölkerung in Benken wurde bereits frühzeitig in den Ortsplanungsprozess miteinbezogen. Im damaligen Stadium der Ortsplanung sind der Bevölkerung Vorschläge zum Räumlichen Entwicklungskonzept (REK) und zur Zielsetzung der Innenentwicklung vorgelegt worden. Durch den frühen Einbezug hatte die Gemeinde und das zuständige Planungsbüro «suisseplan Ingenieure AG raum + landschaft» noch genügend Spielraum, um die eingegangenen Rückmeldungen in die Erarbeitung des kommunalen Richtplans und der Innenentwicklungsstrategie einfliessen zu lassen.

Der frühe Einbezug der Bevölkerung half uns, Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen. Dies ist wichtig, da wir so noch genügend Möglichkeiten haben, die Meinung der Bevölkerung im Ortsplanungsprozess der Gemeinde Benken zu berücksichtigen.

Lena Hausding
Projektleiterin Ortsplanung Benken, Dipl. Ing. Stadt- und Regionalplanung
Lena Hausding

Bevölkerung aktivieren

Die E-Mitwirkung bietet den Vorteil, dass neben Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern auch weitere Personen in politische Vorhaben involviert werden können und somit ein gesamtheitliches Stimmungsbild erzielt werden kann. Aus bisherigen Erfahrungen zeigt sich klar: Je stärker die Kommunikation geführt wird, desto breitere Anspruchsgruppen können erreicht werden.

Für die Aktivierung und die Kommunikation konnte sich die Gemeinde Benken das Ökosystem der E-Mitwirkung zunutze machen. So wurde mit der Agentur «Die Botschafter» rasch ein kompetenter Kommunikationspartner gefunden, der bereits mit der E-Mitwirkung vertraut ist und die Gemeinde unterstützen konnte. Mit einem Flyer, versendet in sämtliche Haushalte, wurde beispielsweise auf die digitale Mitwirkungsmöglichkeit aufmerksam gemacht.

Uns war es wichtig, die Bevölkerung auf die neue Mitwirkungsmöglichkeit aufmerksam zu machen. Dies schafft mehr Transparenz im Prozess und ermöglicht uns das Stimmungsbild der Bevölkerung in der Ortsplanungsrevision zu berücksichtigen.

Urs Beck
Gemeinderatsschreiber, Gemeinde Benken

Inhalte verständlich kommunizieren

Bei inhaltlich anspruchsvollen Vorhaben, wie zum Beispiel einer Ortsplanungsrevision, ist es essentiell die Inhalte auf verständliche Weise darzustellen und zu vermitteln. Die Bevölkerung soll sie sich mit einem minimalen Aufwand ein Bild über das Vorhaben machen und sich laufend informieren können.

Die E-Mitwirkung bietet eine integrierte Projektwebsite, die es erlaubt, Information und Kommunikation optimal zu verbinden. Darauf wurden sämtliche wichtige Informationen zur Ortsplanungsrevision dargestellt und die Bevölkerung konnte laufend über Neuigkeiten im Prozess informiert werden.

Unterschiedliche Möglichkeiten zur Mitwirkung anbieten

So unterschiedlich die Personen sind, die sich für eine Ortsplanungsrevision interessieren, so unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse an die Mitwirkungen. Aus diesem Grund wurden von der Gemeinde Benken unterschiedliche Mitwirkungstiefen angeboten.

Bürgerinnen und Bürger konnten eine kurze Grundsatzbefragung ausfüllen, Rückmeldungen zu den geplanten Massnahmen direkt auf Karten erfassen oder Detailfragen beantworten. Die Grundsatzbefragung liefert ein allgemeines Stimmungsbild zu den grundsätzlichen Zielen, wohingegen die Kartenrückmeldungen und die vertiefenden Detailfragen eine Möglichkeit bieten, sich vertiefter und spezifischer im Mitwirkungsprozess der Ortsplanungsrevision einzubringen. Durch diese unterschiedlichen Detaillierungsgrade in der Mitwirkung können breite Teile der Bevölkerung angesprochen werden.

Zudem wurden Sprechstunden angeboten, an denen Personen, welche mit den digitalen Medien weniger affin sind, vor Ort die Planunterlagen studieren bzw. sich erläutern lassen und Fragen an die Gemeindepräsidentin, Heidi Romer oder an Ortsplanerin, Lena Hausding der suisseplan stellen konnte.

Die Sprechstunden wurden rege genutzt und wir sind froh, über die zahlreichen und ehrlichen Rückmeldungen sowohl via E-Mitwirkung und Flyer als auch im persönlichen Gespräch.

Heidi Romer
Gemeindepräsidentin Benken
Heidi Romer

Themenbezogene Mitwirkung ermöglichen

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wollen sich punktuell und themenbezogen in einer Mitwirkung einbringen. In der Ortsplanungsrevision Benken wurde die Mitwirkung deshalb nicht nur nach Detailierungsgrad, sondern auch nach Themen strukturiert. Dadurch konnten Mitwirkungsteilnehmende selber aussuchen, welcher Themenbereich sie interessiert. Es konnten Rückmeldungen zu den Bereichen Zentrum/Verkehr, Grün-/Freiräume, Innenentwicklung/Wohnschwerpunkte und Gewerbe/Industrie erfasst werden.

Insgesamt sind über die E-Mitwirkung zu den unterschiedlichen Themenbereichen über 1'200 Rückmeldungen eingegangen. Dank den Auswertungswerkzeugen konnte die Auswertung kollaborativ zwischen dem Planungsbüro und der Gemeinde effizient erfolgen.

Mit den themenbezogenen Schwerpunkten in der E-Mitwirkung konnten die Ziele der Richtplanung und der Entwicklung von Benken konkret an die Bevölkerung kommuniziert werden. Die wertvollen Rückmeldungen der Bevölkerung fliessen nun in die Überarbeitung des kommunalen Richtplans ein.

Monika Rüsi
MSc FH in Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur, suisseplan

Über die digitale Mitwirkung in der Gemeinde Benken

Die Gemeinde Benken zeigt auf, dass eine digitale Mitwirkung einen politisch anspruchsvollen Prozess stark unterstützen kann. Durch den Einsatz der E-Mitwirkung und die Zusammenarbeit im Ökosystem konnte die digitale Mitwirkung effizient und zielbringend aufgesetzt werden. Dank der Prozessautomatisierung spart die Gemeinde Ressourcen bei der Auswertung der Rückmeldungen und stärkt den Dialog mit der Bevölkerung.

Die Gemeinde Benken ist eine von zahlreichen Gemeinen, die mit der praxisgeprüften Standardlösung «E-Mitwirkung» das digitale Potential für einen besseren und effizienteren Einbezug der Bevölkerung und weiteren Anspruchsgruppen nutzt.

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